... weil ich es nicht schlimm finde, wenn man in dieser eventuell entstehenden Diskussion vom Hundertsten ins Tausendste kommt. Ich mag solche Entwicklungen einer Diskussion sehr, wenn sie immer dabei im höflichen Ton geführt wird.
Er ist ein bischen entstanden aus der "Nasen-Diskussion" im Sitzkreis.
Ich mach mir ja seit einer ganzen Weile, wie viele andere sicher auch, so meine Gedanken um den Bully und seine Zucht.
Die FB ist leider ein Modehund geworden und muss anscheinend den Weg gehen, den andere Moderassen schon vor ihr gegangen sind. Mit aller Konsequenz, bis hin zum Fast-Kollaps. Vielleicht muss das so sein, ich weiss es nicht? Das gibt natürlich etlichen geschäftstüchtigen Leuten die Möglichkeit, ihrer schöpferischen Kreativität freien Lauf zu lassen. Wir sehen das ja zur Zeit u.A. in der Farbzucht der Franzosen, auch in Typveränderungen unter dem Deckmantel der Gesundzucht (incl. Überschreitung des Obergewichtes/Obermaßes, Verlängerung der Nase).
Eine "Weltuntergangsstimmung" scheint sich in Bullykreisen derzeit, wohl nicht zu Unrecht, auszubreiten.
Ich denke: Der Bully ist nicht tot, geht nicht tot und wird auch in Zukunft existieren. Es wird "nur" diverse "Züchter" geben, die sich rechtzeitig nach einer anderen Moderasse umsehen werden, wenn sie den Bully kaputt genug gezüchtet haben, oder er nicht mehr gefragt ist. Aber auch dann wird es mehr als einen Hand voll seriöse Züchter geben, die ihrer Rasse in vernünftiger Weise all die Jahre die Treue gehalten haben und die sie am Leben erhalten - gesund und typvoll am Leben erhalten! Man muss nur entscheiden, zu welchem Lager man sich selbst zählen möchte und danach handeln. Verhindern wird es keiner, was zur Zeit mit der Rasse passiert! Der Käufer könnte es, tut es aber nicht. Im Gegenteil, der Wille etwas Exklusives an der Leine zu führen ist bei vielen einfach zu groß. Koste es, was es wolle, aber immer noch möglichst wenig.
Man betrachte z.B. den Collie, den Westie, den Pudel, Labbi, Golden etc.. Sie sind den Weg schon vor dem Bully gegangen. Auch dort haben es die Seriösen nicht geschafft, den Trend aufzuhalten, abzuwenden bzw. zu verhindern. Die waren ganz sicher nicht dümmer oder blinder, als derzeit die ehrlichen Bully-Züchter. Sie konnten auch nur versuchen, einen möglichst gesunden Stamm zu erhalten, um später die Rasse weiter existieren zu lassen.
Klingt das jetzt resigniert?
Ich denke nicht. Nur ist es m.M.n. etwas nüchtern-realistisch und vorausschauend gedacht.
Natürlich ist Aufklärung am Bully-Interessenten, dem potentiellen Käufer eines solchen Hundes, nötig. Jeder einzelne der dadurch den Weg zum wirklich seriösen Züchter findet, ist ein Gewinn für die Rasse. Aber hier sitzen wir in der Wurfkiste. Mal züchterisch gedacht kann ich für meinen Teil nur daran arbeiten, einen Teil des Stammes, gesund und im standartgerechten Bully-Kleid, zu erhalten. Ein bischen dazu beitragen, das es nach dem Boom immer noch lebensfähige Französische Bulldoggen gibt. Ein bischen eben. Den Trend kann ich nicht ändern, das Denken der Leute leider auch nur schlecht.
Zum Glück gibt es sie, die seriösen Züchter und Rasseliebhaber, die jeder Mode zum Trotz an ihrer Rasse und ihren Idealen festhalten. Egal welche der "Moderassen" man nun nimmt.
Einen Vorteil hat der Bully: selbst die Vermehrerhunde sind immer noch relativ teuer im Vergleich zu anderen kleinen Hunderassen, was zumindest diejenigen vom Bully abschrecken lässt, die nicht bereit sind wirklich Geld für einen Hund auszugeben.
Aber ich sehe es wie du, man kann den Trend leider nicht aufhalten. Man kann Auflärungsarbeit leisten, immer wieder freundlich darauf hinweisen, dass gerade bei dieser Rasse auf eine gute Zucht geachtet werden muss, aber verhindern kann man es nicht.
Ich stelle ja schon hier in unserem Dorf immer wieder fest, dass Flitze auf großes Interesse stößt. Immer wieder höre ich Sätze wie "oh, so einer würde mir auch gefallen" (was ich ja nur zu gut verstehen kann, er ist ja auch ein süßes Kerlchen:flirt, aber die Gefahr, dass hier die Bullymanie ausgelöst wird, ist eher gering, schon allein, weil die Menschen hier eher den billigen Mix vom Bauern bevorzugen (ist ja billiger und einfacher zu bekommen).
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass gerade in größeren Städten, wo die Hundegesetze mehr zum Tragen kommen, wo die Hundesteuer heftiger ist und die 40/20 Regelung ernster genommen wird, die kleinen Hunderassen im Kommen sind und viele der anderen kleinen Rassen sind nun mal anstrengender (weil Energie geladener siehe z. B. den Jack Russel) als Bully und Mops.
Mir ist aber aufgefallen, dass eine stattliche Anzahl von Bullies auf nationalen und internatinalen Ausstellungen den "schweren Fehler" aufweisen übergewichtig zu sein. Dennoch werden diese Hunde häufig ganz vorne platziert. Dies, obwohl es nur einen Standard gibt.
Dazu kommt noch das Leid.. das viele Vermehrer/Zuchthunde erdulden müssen...und die "Nebenerscheinungen "(Notfälle, die sich rasant steigern..
Das ist das große Problem an der Modeerscheinung. Und da muss ich immer wieder sagen, das ich solche Foren Klasse finde. Denn hier werden so viele der Nothunde in bullykundige Hände vermittelt. Es ändert dann zwar nichts an der weiteren Massenvermehrung an sich, aber es hilft den weggeworfenen "Abfallprodukten" der Vermehrer. Sie existieren ja, und sie wurden nicht gefragt, ob sie es so wollten. Gerade was die ausgediehnten Zuchthunde betrifft.
Mir krampft sich das Herz, wenn ich daran denke, wer von den geklauten Bullys wohl alles in einer Massenzucht gelandet ist. Herausgerissen aus ihren Familien und zur Produktion mißbraucht, an Ende auch noch weggeschmissen....:gewitter:
Die Zahl der Notbullys ist zur Zeit erschreckend. Und das sind nur die, von denen wir erfahren.
Wenn ich bei DhD gucke: Gestern waren es 326 Einträge bei den Bullys, auch viele erwachsene Hunde. Vor einem Jahr waren es noch um die 150.
Das Bully Forum
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03.08.2008 00:07
Antworten
, aber die Gefahr, dass hier die Bullymanie ausgelöst wird, ist eher gering
, schon allein, weil die Menschen hier eher den billigen Mix vom Bauern bevorzugen (ist ja billiger und einfacher zu bekommen).
Ute, du hast es auf den Punkt gebracht... 
Denn hier werden so viele der Nothunde in bullykundige Hände vermittelt. Es ändert dann zwar nichts an der weiteren Massenvermehrung an sich, aber es hilft den weggeworfenen "Abfallprodukten" der Vermehrer. Sie existieren ja, und sie wurden nicht gefragt, ob sie es so wollten. Gerade was die ausgediehnten Zuchthunde betrifft.
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