Wir haben ihn mit etwa 5 Monaten aus dem Tierschutz bekommen und er hatte von Anfang an riesen Probleme mit Fremden.
Hat bereits in der ersten Woche Passanten gestellt und verbellt, bei Besuch Panik bekommen und wenn es sein musste zwei Stunden am Stueck durchgebellt.
Nur wenig geschlafen ueber Monate, tagsueber gar nicht, nachts war er sehr unruhig und ist die halbe Nacht umhergelaufen.

Das Problem mit den Menschen wurde lange lange Zeit nicht besser. Er hat auf Fremde mit Wegrennen reagiert und manchmal auch mit Stellen und verbellen- da hat er sich dann so reingesteigert, dass keine Chance war, ihn wieder zu beruhigen.
Mit Verbellen und Vorstuermen hat er auch an der Leine auf jeden Menschen reagiert, der mich angesprochen hat.

Meinen Bruder hat er erst nach eineinhalb Jahren akzeptiert, bei Frauen ging es schneller, aber hat oft Wochen gedauert, bis er aufgetaut ist.
Kamen uns mehrere Menschen auf einmal entgegen, dann bekam er Panikattacken, hat versucht, sich aus Geschirr/ Halsband zu befreien und wegzurennen. Ging das nicht, hat er angefangen zu sabbern, die Rute eingezogen und begonnen zu zittern und wie wild zu hecheln.

Hundebesitzern mit Hunden an ihrer Seite trat er von Beginn an entspannter entgegen, lies sich zwar nicht anfassen, aber war recht relaxt und entspannt in ihrer Naehe.

Ich hatte mehrere Hundeschulen und Einzeltrainer und jeder hat das Problem noch verschlimmert.

Bis ich dann vor knapp eineinhalb Jahren meine jetzige Trainerin gefunden habe.
Wir hatten viel Einzeltraining, Desensibilisierung und viel Gehorsam und Unterordnung. Die frueheren Trainer gingen immer sehr vorsichtig an die Sache ran, ja mit genuegend Abstand zu Menschen.
Meine jetzige Trainerin ( nennen wir sie mal Moni ) hat den Ansatz Augen zu und durch fuer Jango gewaehlt.
Nach und nach wurde er immer ruhiger, sowohl zuhause als auch draussen und mit zunehmendem Gehorsam blieb er auch in fuer ihn " gefaehrlichen" Situationen ruhiger.

Und was soll ich sagen- seit etwa einem halben Jahr hab ich einen neuen Hund.

Es hat langsam angefangen, dass er draussen nicht mehr jeden Menschen kritisch beaeugt hat sondern mal kurz Blickkontakt aufnimmt und dann seines Weges weitertrottet. Dass er auch in Stresssituationen in der Stadt nicht durchdreht, sondern anstaendig im Fuss mit mir durchlaeuft und sogar ein wenig spielen kann und sich auf UO konzentrieren kann.
Nicht unendlich lange, aber seine Reizschwelle ist deutlich hoeher geworden.

Seit einigen Monaten akzeptiert er fast alle Frauen, die ich ihm vorstelle und freundet sich sogar schnell mit ihnen an. Das geht so weit, dass er sich der Tochter einer Freundin, als er sie das erste Mal gesehen hat ( sie ist 22) auf den Schoss gesetzt hat, nur wenige Minuten nachdem er sie kennengelernt hat
Nur aeltere Frauen ( so ab 50 aufwaerts) sind noch ein wenig gefaehrlich.

Selbst als der Mann einer Bekannten zu mir nach Hause kam, hat er kurz gebellt ( das darf er auch, wenns klingelt) und hat dann vorsichtig Kontakt aufgenommen und sich dann zurueckgezogen und schlafen gelegt.
Eine andere Freundin von mir, die er noch nicht kannte, hat er sofort akzeptiert, als ich mich mit ihr getroffen habe.

Gestern hatte ich wieder Besuch von einer Freundin, die er nicht kannte, und es gab keinerlei Probleme bei der Kontaktaufnahme. Er reagiert auf Frauenbesuch mittlerweile so wie jeder andere Hund auch.
Bei Maennern zwar noch weiterhin reserviert, aber kein Stellen und Verbellen mehr und keine Panikattaacken mehr. Fur ihn ist das ein riesen Schritt, ich haette niemals nicht geglaubt, dass Jango sich um ein so Vielfaches verbessern wuerde.

Selbst als ich neulich mit ihm am Flughafen geuebt habe, lag er im Platz, war zwar angespannt, aber hat es absolut toleriert, dass zig Menschen auf uns zukamen, Chewie gestreichelt haben und ihn angesprochen haben. Der Gehorsam hilft dabei sehr, weil er weiss, wenn er liegt, er nicht aufzustehen hat. Er hatte zwar Stress, aber hatte sich im Griff.

Das sind nur ein paar Beispiele unserer Erfolgserlebnisse der letzten Zeit- fuer Jango ist es immens, was er nun bereit ist zu tolerieren und wie sehr er mir mittlerweile vertraut und weiss, dass ihm nichts passiert, wenn ich dabei bin.

Zwischendurch hat er natuerlich immer mal wieder einen kleinen Rueckfall und bekommt Angst- aber seine Reaktion darauf ist absolut anders als frueher.
Wo er frueher mit Flucht oder Angriff reagiert hat, reagiert er jetzt mit Beschwichtigen- und sobald ich ihn in ein Kommando nehme sieht man foermlich, wie er sich entspannt.
Natuerlich wird er nie so auf Menschen zugehen wie mein Kleiner, das erwarte ich auch gar nicht- aber ich bin einfach happy, dass er ueberhaupt auf seinen jetzigen Stand gekommen ist- das haette ich niemals erwartet.

Ich wollte einfach nur mitteilen, wie happy ich bin, dass sich mein Grosser so zum Positiven veraendert hat. Er hat dadurch deutlich mehr Lebensqualitaet gewonnen und ist viel ruhiger, relaxter und froehlicher geworden.

Chewie hat dazu denke ich auch einen Teil beigetragen, durch seine froehliche und absolut zutrauliche Art, mit Fremden umzugehen, der Kleine hat ja keine Angst vor nichts.

So, das wars nun, ist ein riesen Roman geworden. Jetzt geh ich erst mal mit den Hunden laufen
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Zitat

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Ich wollte einfach nur mitteilen, wie happy ich bin, dass sich mein Grosser so zum Positiven veraendert hat. Er hat dadurch deutlich mehr Lebensqualitaet gewonnen und ist viel ruhiger, relaxter und froehlicher geworden.

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Oh, das glaub ich dir und freu mich mit dir!
Da hast du aber auch wirklich viel Arbeit investiert, klasse!

Lucy war auch ein fürchterlicher Angsthund, als wir sie (mit 12 Wochen, vom "Unzüchter":haha bekamen.
Jeder Schritt Richtung Vertrauen zu uns erfreut das Herz!

Zitat

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Chewie hat dazu denke ich auch einen Teil beigetragen, durch seine froehliche und absolut zutrauliche Art, mit Fremden umzugehen, der Kleine hat ja keine Angst vor nichts.

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Die fröhliche Art der kleinen Männer kann wirklich großen Einfluss auf das Verhalten der großen haben.
Lucy hat auch noch immer Angst vor Fremden, nicht so schlimm wie dein großer, aber auch so, dass Fremde sie eigentlich nicht anfassen dürfen. Aber seit Flitze da ist und super fröhlich jeden begrüßt (den er begrüßen darf:zwinker geht auch Lucy zu völlig fremden und lässt sich streicheln.
Und auch in anderen Situationen (Staubsauger z.B.) wird sie cooler, weil der kurze keinerlei Angst zeigt.

Es ist schon interessant zu beobachten, wie sich das Verhalten der großen durch so eine kleine "Wurst" positiv verändern kann.

Jango hatte das große Glück zu Dir zukommen!!

Wer weiß was mit ihm passiert wäre,wenn er bei jemanden gelandet wäre der nicht diese Geduld u. diese Ausdauer in den Hund investiert hätte.:respect:

Er wäre wohl zum Wanderpokal geworden.

Hut ab vor Dir!!