Erstmal zur Erklärung, was ist ein Kirschauge und wie erkennt man es:

Das Kirschauge zeigt sich als Rosa bis Knallrote, ballonartige Beule. Sie erscheint plötzlich an der Augeninnenseite. Was dort sichtbar noch vorne tritt, ist die Nickhautdrüse (das dritte Augenlid), diese fällt vor. Das kommt bei brachycephalen (kurzköpfigen) Rassen häufiger vor.

Grundsätzlich ist das erstmal nichts tragisches. Gerade junge Hunde die sich im Wachstum befinden, können durch ein weiches Bindegewebe Kandidaten für ein solches Kirschauge sein. Bei einem "normalen" Vorfall hat der Hund keine Schmerzen und ist auch sonst nicht eingeschränkt. Allerdings sollte man darauf achten, das nicht noch zusätzlich Dreck in´s Auge gelangt, oder der Hund gar versucht sich am Auge zu kratzen! Oft verschwindet dieser Vorfall der Drüse nach einiger Zeit (Minuten bis Stunden) wieder selbstständig. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte ein TA (in dem Fall am besten ein Augenspezialist - zu finden in unserer TA Datenbank) aufgesucht werden.

Man sollte nicht versuchen, diese Drüse wieder selber in die ursprüngliche Position zurück zu verbringen, das sollte man nur unter Tierärztlicher Aufsicht und Anleitung tun. Grundsätzlich ist es durchaus möglich, diese Drüse manuell zurück zu schieben. aber dies sollte wie gesagt nur unter Anleitung durch erfahrene Hände geschehen.

Sollte die Drüse öfter vorfallen, sollte auf jeden Fall ein Augenspezialist aufgesucht werden!

Es gibt 3 verschiedene Operationsmöglichkeiten:

*es wird im Auge eine Tasche genäht, in die die Drüse verbracht und dort fixiert wird.
Das ist die schonendste Variante, die am wenigsten "Nebenwirkungen" mit sich bringt.

*die Drüse wird am Schädelknochen festgenäht und somit fixiert.
Diese Methode sollte NICHT bei Hunden angewandt werden, die sich im Wachstum befinden / noch nicht ausgewachsen sind. Denn, da bei Hunden im Wachstum auch der Schädelknochen noch wächst, könnte sich ein massiver Druck - eine Spannung bilden, die zu starken Kopfschmerzen, Druckgefühl und sogar zum abreißen der Fixierung führen kann - was für den Hund sehr unangenehm, schmerzhaft und mit einer erneuten OP verbunden ist. Sollte die Fixierung nicht abreißen, besteht dennoch die Möglichkeit das der Hund auf Grund des Drucks starke Schmerzen erleidet - was wiederum, bei nicht erkennen zu erheblichen Verhaltensauffälligkeiten und seelischen Störungen führen kann.

*die Drüse wird vollständig entfernt.
Diese Methode wurde früher am häufigsten angewandt und wird heute auch noch sehr häufig genutzt. Grundsätzlich sollte diese Methode allerdings nur angewandt werden, wenn keine andere Möglichkeit mehr besteht. Die Nickhautdrüse ist maßgeblich verantwortlich für den Flüssigkeitshaushalt im Auge (bestimmt ca 40% der Flüssigkeit). Bei einer vollständigen Entfernung, kommt es daher sehr oft zum austrocknen des Auges, was mit einer dauerhaften Medikation (Tropfen oder Salben) behandelt werden muss.

edit: ich und meine Rechtsschreibdinger

[ Editiert von Administrator xenias-buddha am 09.07.08 14:25 ]