Die Liebe zum Hund geht nicht über die Farbe. Ein guter Hund hat keine Farbe, wohl aber ein Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Was muss das für ein Hunde"freund" sein, der den Tieren ein erhöhtes gesundheitliches Risiko allein wegen der Farbe seines Fells zumutet?
Im Interesse des Tierschutzes erscheint es sinnvoll: 1.Zucht auf Farbe sollte grundsätzlich untersagt werden, wenn der Genpool lediglich wegen einer Mode eingeengt wird. Bei den meisten Rassen hat es in einem Wurf immer unterschiedliche Farben, derer man sich bedienen kann. Die Standards sollten nur minimale Vorschriften hinsichtlich der Farbe enthalten. Zuchtausschluss wegen einer angeblichen Fehlfarbe sollte nicht erlaubt sein. 2.Gerade bei Populationen, die eh mit Erbkrankheiten und durch Extremzucht belastet sind, sind alle Farb-Kriterien für die Zuchtauswahl abzulehnen. 3.Zuchten, die unmittelbar durch die Farb- oder Fellauswahl zu erhöhten gesundheitlichen Belastungen der Individuen oder der Population führen, wie etwa Merle, sind ebenfalls abzulehnen. Quelle: http://petwatch.blogspot.com/2010/05/ein...eine-farbe.html
Die Problematik der Farbe BLAU anderer verdünnten Farben wie LILAC, ISABELL, APRICOT & CREME
Es ist es nicht wirklich ein blau, wie man sich die Farbe normalerweise vorstellt. Als „blau” bezeichnet man bei Hunden diejenigen, die ein mausgraues bzw. anthrazitfarbenes Fell haben. Manche finden diese Farbe besonders reizvoll, doch sie birgt Gefahren! Denn die Farbe geht oft einher mit ganz speziellen Fellproblemen. Angefangen von einer fehlerhaften Fellstruktur, mit mehr oder weniger kahle Stellen über den Körper verteilt, bis hin zu kompletter Kahlheit verbunden mit Hautproblemen, Ekzemen, eitrige Pickel, trockene rissige Haut. Außerdem ist bei den betroffenen Hunden oft auch eine mehr oder weniger starke Immunschwäche vorhanden. Die Farbe beruht auf einem rezessiven Gen, dem sog. Verdünnungsgen (d = diluted), dass also immer doppelt vorliegen muss, um die Farbe hervorzubringen. Dieses Verdünnungsgen führt zur Verklumpung der Pigmentgranulen, wodurch die Farben verdünnt werden, aus Schwarz wird so z.B. blau bzw. grau, aus rot wird apricot, aus braun (choco)wird lilac, aus gelb wird isabell. Molekulargenetisch wird Melanin (dunkles Pigment = Eumelanin und helles Pigment = Pheomelanin) durch Metabolisierung von Tyrosin, einer Aminosäure, gebildet.
Lilac oder fliederfarben ist eine Verdünnung von Chocolate und birgt dieselben Risiken, wie blau. Isabell und apricot ist eine Farbverdünnung von gelb bis rot. Farbverdünnungen sind bei anderen Tierarten fast immer mit Immunschwäche und Lebensschwäche behaftet, z.B. bei Vögeln/Nager sind die Naturschläge stark pigmentiert, durch Mutationen in der Gefangenschaft (Inzucht und mangelnde Härteselektion) kommt es zu Farbabschwächungen/Farbverdünnungen. Diese Tiere sind dann insgesamt nicht so kräftig gebaut, d.h. sie werden meist leichter, kleiner, vor allem der Knochenbau und sie haben eine weniger hohe Lebenserwartung, sind weniger fruchtbar und anfälliger für Infektionserkrankungen. Da Kleinvögel und Nager eine schnelle Generationsfolge haben, lässt sich das naturgemäß viel schneller und leichter ablesen als bei Hunden. Daher werden in diese Farbschläge immer wieder Naturschläge eingekreuzt, um sie vital zu erhalten.
Verantwortungsvolle Züchter versuchen daher tunlichst, Verpaarungen zu vermeiden, die diese Farbe bei den Welpen hervorbringt, ganz vermeiden lässt es sich leider aber nicht, da das Gen rezessiv ist und somit über viele Generationen verborgen weitergeben werden kann, um dann plötzlich wieder in Erscheinung zu treten. Das verantwortliche Gen kommt in vielen Rassen vor, z.B. beim Deutschen Dobermann, wo man es auch „blue-dobermansyndrom nennt“. Beim Dobermann ist die Zucht mit blau verboten und fällt unter das Qualzuchtverbot ( §11b Tierschutzgesetz ) In allen Genetikbüchern wird das Verdünnungsgen "d" für den Felldefekt verantwortlich gemacht, dieses Gen ist rezessiv und nicht dominant, wäre es dominant, wäre es ein leichtes, es herauszumendeln.
Was man auch wissen sollte, dass nicht nur das eigentliche "blau", das mehr mausgrau aussieht, den Verdünnungsfaktor trägt, sondern auch andere Farben. "blau" erscheint der Hund nur, wenn die Ursprungsfarbe "SCHWARZ" ist und dann verdünnt "blau" erscheint. Ist die Ursprungsfarbe aber z.B. aguti, also alles was sich zwischen beige und dunkelrot mit schwarzen Grannen bewegt, so wird diese Farbe verdünnt und es entstehen Farben, die man im englischen blue-fawn oder blue-sable nennt oder sable-blue etc. je nach Ausprägung. Im Deutschen gibt noch keine konkrete Farbbezeichnung dafür. Natürlich vererbt sich dieses Verdünnungsgen genauso weiter, wie das "blau"-erscheinende, denn es ist ein und dasselbe Gen. Das heißt bei der Verpaarung muss man auch diese pseudoblauen berücksichtigen. Besonders problematisch wird es bei eingezüchteten Linien, weil da die Chancen besonders groß sind, dass zwei solche Defektgene aufeinander treffen.
TEST FÜR DIE FEHLFARBEN 'BLAU', 'BLAUMARKEN', SILBRIG' Wir konnten an der Universität Bern zeigen, dass die Fehlfarbe blau zum Komplex der 'Dilute-Farbverdünnung' gehört. Damit kann von jetzt an auf einfachem Weg geprüft werden, welche Hunde Träger der Dilute-Mutation sind, so dass mit der Wahl eines homozygot normalfarbigen Partners auch aus Trägertieren keine fehlfarbenen Welpen mehr geboren werden. Normalerweise wird dieser patentierte Gentest exklusiv vom Tierärztlichen Institut der Universität Göttingen, Deutschland zum Preis von ca. € 80.- angeboten (http://www.tieraerztliches-institut.uni-...de/moldiag.html).