Ich bin mit Hunden (Deutschen Doggen) aufgewachsen die alle Dosenfutter bekamen und auch alle das stattliche Alter von zwischen 10-11 Jahren erreichten, was deutlich machen dürfte dass ich kein Fanatiker mit der Rohfütterung bin.

Konfrontiert wurde ich mit der Rohfütterung das erste mal als wir den Züchter unseres Rüden besuchten, um uns über diese Rasse zu informieren.
Im Laufe des Gesprächs erzählte er uns dass alle seine Hunde roh gefüttert werden.
Damit fing alles an...
Habe mir einfach angehört was er so darüber sagte und mich dann hingesetzt und Bücher, sowie alles mögliche aus dem www - und vor allen Dingen viiiiel Info's von erfahrenen Barfern geholt - was mich überzeugte.

BARF ist für mich ein einfaches und logisches Konzept der Gesunderhaltung des Hundes.
- der Hund ist von Natur aus Fleischfresser (auch der heutige Hund ist das noch)
- ein Fleischfresser sollte Fleisch fressen.

Da ganze Beutetiere zu füttern realistisch so gut wie ausgeschlossen ist, ist man eben gezwungen die Nahrung aus verschiedenen Bestandteilen selbst zusammenzustellen.

So einfach ist das. Es ist keine Religion, sondern eine Fütterungsart.

BARF disqualifiziert sich nicht als Ernährungskonzept, wenn ein kranker Hund es nicht verträgt.
Vielmehr bietet es die Möglichkeit, die Ernährung mit wenig Mühe auf den individuellen Hund abzustimmen.

Unser Rüde kam zu uns als er 4 Monate alt war und Beany mit 8 Wochen – ab dem ersten Tag bei uns wurde roh gefüttert. Da es ja doch so einiges zu beachten gibt wenn man einen Welpen barft, habe ich mich bereits Wochen bevor Beany einzog mit allem auseinandergesetzt.
Dann habe ich einen Futterplan massgeschneidert auf die Bedürfnisse der Beiden erstellt, der wirklich ALLES berücksichtigte: Calzium/Phosphor-Verhältnis, Mineralien, Vitamine, Calziumbedarf etc.pp.
Dafür hab ich dann noch ein spezielles Excell-Sheet angefertigt, bei dem ich nur wöchentlich das neue Gewicht eingeben brauchte u. sich dann automatisch die Mengen für Fleisch, RFK, Gemüse und Obst abändern. (selbst die THP's und Tieräzrte denen ich dat Dingens zur Absegnung vorlegte waren begeistert... hihi)
Schon verrückt... so hab ich dann tatsächlich einige Wochen lang gefüttert - strikt nach Plan.
Aber das gibt sich alles - innerhalb kurzer Zeit ging mir das alles ins Blut über

Gefüttert wird bei uns: hauptsächlich Rind, Pansen (grün u. unbehandelt natürlich), Blättermagen, dann Pute, auch mal Lamm und natürlich Fisch. An Gemüse gibt’s in Abwechslung und was grade saisonell angesagt ist: Karotten, Sellerie, rote Beete, Zucchini, Gurke, Fenchel, Broccoli, Kohlrabi (unsere Hunde haben keine Probleme mit Kohlsorten), Spinat und natürlich die verschiedensten grünen Blattsalate. Hierzu natürlich immer 1 EL hochwertiges, kaltgepresstes Öl - wie Leinöl, Hanföl, Lachsöl etc.. An Obst gibts Apfel, Banane, Birne, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Mango, Kiwi, Melone – natürlich auch wie grade saisonell frisch erhältlich. Gemüse und Obst wird püriert, zur Zerstörung der Zellwände, um es für den Hund verdaulich/verwertbar zu machen.
Es gibt bei uns nicht jeden Tag Gemüse – aber jeden Tag bzw. morgens den obligatorischen 'Frühstücks-Obstbrei' (ein MUSS für unsere Hunde, die ihren Obstbrei zum Tagesstart lieben) in den dann meist noch Schafmilchfeta kommt u. manchmal noch mit ein paar Leckereien, die teilweise auch einen gesundheitlichen Hintergrund haben, gemischt werden (gem. Kürbiskerne, gem. Walnusskerne, Kokosflocken).
Beany bekam ab der 8. Woche bereits zum Start Hühnerhälse und bekommt nach wie vor Knochen: Hühnerhälse, Putenhälse, Hühnerklein, Rinderschulter etc.
Josh bekommt statt Knochen (Calzium) Rotalgenmehl (er liebt Knochen, aber verträgt sie leider nicht mehr).

So war das bei uns

Vielleicht möchte noch jemand seine Geschichte mit einbringen

Das Christina wieder unaufhaltsam auf diesem Gebiet. Aber genau das war es auch was uns schon seit einigen Jahren sehr freundschaftlich verbindet unsere Hunde. Sie gesund zu ernähren, sie gut auszulasten, viel zu lernen und zu diskutieren (so manche Nacht haben wir dabei gekillt).
Aber nun zum Eigentlichen zurück. Ich hatte nicht viel Auswahl als ich die Allergieauswertungen von Claire bekam (sie ist so ziemlich auf alles allergisch was Getreide angeht, alle Gräserarten, alle Milbenarten und noch einige Bäume und Sträucher und das in hohem Masse). Ich habe Claire im Alter von ca. 3 Jahren mit dem Tierschutz aus katastrophalen Verhältnissen rausgeholt und mir war bei dem Anblick von ihr klar, das sie bei uns bleibt. Claire hat eine Schulterhöhe von 52cm und wog damals gerade mal 24kg. Sie war sehr sehr krank und wir haben 1,5, Jahre gebraucht bis sie wieder ein weitesgehend gesunder Hund war. Ausser die Allergien. All das auf was sie reagierte fand ich den Futtersorten, bis ich im www. auf das Thema barfen stiess und befasste mich sofort recht intensiv damit, denn sie musste ja zunehmen. So kam ich zum barfen und Claire hält seit dem ihre 35-37kg, glänzendes Fell, super muskolöser Körperbau. Sogar meinen damals 10jährigen Labbyrüden stellte ich noch auf das barfen um, wobei ich schon immer Gemüse und Fleisch so gefüttert hatte. Für mich war auch klar das ich die Bullys gleich als Welpen mit barfe und beschäftigte mich ebenfalls so wie Christine mit dem Welpenbarfen. Nur habe ich mich nicht unbedingt an diese Tabellen gehalten sondern habe von Anfang recht umfangreich gefüttert. Was ich nicht bei den Bullys füttere und ich selber auch nicht empfehle für kleinere Hunde sind diese Knochen. Hühnerhälse und Hühnerflügel sind kein Thema, die bekommen sie heute noch, aber ich schneide sie 2-3x durch, oder eben festhalten und bitte nicht Hund damit alleine lassen sondern immer unter Beobachtung. Ich achte auch darauf das sie gutes grob gewolftes Fleisch mit Knochenanteilen bekommen, denn der Bully frisst etwas anders als andere Rassen und ich bin da lieber vorsichtiger. Alternativ habe ich immer das Rotalgenmehl im Hause welches einen guten hohen Calciumbedarf hat und vieles damit abdeckt, sowie Hüttenkäse, Joghurt, Quark..... gemüse muss nicht täglich gefüttert werden, schaden tut es aber auch nicht. Oftmals bekommen meine auch nur reine Fleischmahlzeiten, grüner Pansen, Blättermagen. Auch gebe ich 2-3 x /Woche eine handvoll Gemüseflocken mit etwas Getreide besonders wenn es mal schnell gehen soll, aber immer gut aufgequollen und auch immer mit gutem kaltgepressten Ölen. Ich wechsel immer mal die Zusätze wie Spirulina, Glucosamineglycane, frische Kräuter, Fisch. Christina und ich füttern ziemlich identisch und haben auch schon viele gute Info´s darin gesammelt und weitergeben können. Also Simonsche was wir können, kannst Du und viele andere auch. Was die Mengen betrifft, so muss das natürlich jeder individuell auf seinen Hund anpassen. Ich beobachte meine Hunde sehr gut und achte auch auf das Gewicht. Manchmal gibt es mehr und mal weniger je nach Bewegung. Meine bekommen z.B. morgends ca. 200-250g und abends nochmal die gleiche Menge, wobei Souri etwas weniger bekommt, aber sie ist ja auch eine kleine Hündin und darf nicht mehr als gute 10kg wiegen. France hingegen hält zur Zeit ihre 12,5kg und ist ja noch nicht fertig, und ein Powerpaket.
Finde diese Idee mal wieder sehr gut und hoffe es bringt sich der ein oder andere auch noch hier mit ein.
Du siehst Simone es ist wirklich nicht schwer und man kann fast keine Fehler dabei machen. Ich kann nur noch unterstützend dazu sagen, dass selbst die Ärzte in der Uni Giessen sehr sehr überrascht sind über Souris Zustand und ich bin auch davon überzeugt, dass gerade diese Ernährung dazu beiträgt, dass sie noch lebt. Ihr Immunssystem ist sehr gut und ich hoffe das es auch noch lange so bleibt.

Hm, wie ich zum Barfen gekommen bin?

Über Theas Züchterin (da hab ich das erste Mal davon gehört) und weiter folgend übers andere Forum im Nexusboard (da hab ich mir das Grund-Know-How zum starten geholt).
Ich hab einfach kein Trofu gefunden, in dem das alles steckt, was ich meinen Hunden geben wollte, dafür sehr viel, was ich meinen Hunden nicht geben wollte. Einen gesundheitlichen Grund gab es bei meinen Bullys GsD nicht. Das Konzept des Barfens an sich war mir logisch. Eine gute und günstige Bezugsquelle für Fleisch war erstaunlich schnell gefunden.
Ich mach da keine Wissenschaft draus. Mach einfach so, wie ich meine, unter Beachtung einiger grundsätzlicher Sachen. Meine Mädels haben sich gut entwickelt, das sehe ich jeden Tag. Für uns ist es einfach ein Futter. Allerdings eines, was mir ca. alle 3 Monate einen 4 - 5 Stunden-Fleischverarbeitungstag beschehrt, dazu mind. zwei Blasen an den Händen, regelmäßig neue Fleischmesser und eine Gefriertruhe nur fürs HuFu gabs noch oben drauf, leider nicht gratis.
Für den Fall der Fälle hab ich immer fertige Portionen an Fleisch und vorbereitetem Gemüse eingefrostet, damit auch andere Menschen notfalls meine Lullies weiter mit Barf versorgen können.
Für unsere zukünftigen Nachwuchs-Plattschnuten wartet jetzt auch schon ein kleiner Vorrat gewolftes Fleisch im Froster.

Jo!

....also ich hab das thema "barfen" anfangs eigentlich eher belächelt - als neuer modetrend unter gelangwilten hundebesitzern, der sich bestimmt bald von selbst erledigt hat.
habe zwar meinen fila und meine bx vorher auch mit fleisch gefüttert, weil ich damals jeamdn am schlachthof kannte und sehr sehr günstig an fleisch kam.
das habe ich allerdings in tagelanger schwerstarbeit alles abgekocht ( bis auf pansen) und mt flocken gefüttert.
dann kam atze - und mit ihm die wilde panikmache diverser mitglieder in diversen bullyforen, dass mein hudn bestimmt irgendwelche abstrusen krankeheiten habe...und ich hab mich natürlich voll verückt machen lassen und den armen kerl von pontius nach pilatus geschleppt und 10000 mal auf den kopf stellen lassen....denn er hatte nach kurzer zeit bei uns hautprobleme ( das lag NATÜRLICH am genedefkt, jaja!!!!!:jaja, hat zwar gefressen, hatte danach aber nen tierischen blähbauch und hat superviel gekotzt ( klar, verkümmerte innere organe, bei der farbe MUSS es ja das sein!!!), hat extrem viel getrunken und auch das standig wieder von sich gegeben ( lag NATÜRLICh auch alles am bösen bösen gendefekt!!!)- war total klein und dünn und mickrig...kurz, wir waren völlig am ende...haben bestimmt 2000 euro für tierärzte und untersucheungen ausgegeben, uns die abstrusesten futtersorten aus aller herren länder schicken lassen ( kanada, australien, usa, etc) - nix hat geholfen....naja, und in seiner verzweiflung tut man ja vieles, von dem man eigentlich nicht wirklich glaubt, dass es noch was helfen könnte...und gott sei dank bin ich dann an die richtigen leute geraten ( elly:flirt und hab die richtigen bücher gelesen und habs einfach mal ausprobiert - und die veränderung bei atze war so "gruselig", dass ichs erst kaum glauben konnte....innerhalb von wenigen TAGEN ( erhlich, das war nicht mal ne woche!!!) wurde das ein kompeltt anderer hund - dicker bauch war weg, fell wurde superweich und glänzend, den kahlen stellen konnte man beim nachwachsen zuschauen, so schnell ging das! er wuchs, bekam endlich muskeln, war topfit und quietschfidel...und beim tierarzt waren wir ab dem tag nur noch zum impfen..seitdem bin ich vom barfaulus zum barfpaulus mutiert!!!!! barf ist, zumindest für meine hunde und die, die ich dazu "bekehren" konnte, ein durchschlagender erfolg auf ganzer linie!!!
auch franzel, unser borstiger ickerling, der gestunken hat wie ein pumakäfig hat sich dadurch innerhalb von 2 wochen so stark zum positiven verändert, dass sich die leute in tierheim wirklich erschreckt haben.

fast unsere kompeltte hundeschule gehört mittlerweile zur "barffamily", es wurde sogar ein barfers inn aufgemacht, in dem die leute ( allerdings für nicht gerade kleines geld), ihre wochenmenüs für ihre vierbeiner bestellen und abholen können ( incl obst/gemüsebrei, zusätze etc)

da wir einen großen kühli extra nur für die hunde haben und fleisch immer in großen mengen kaufen, habe ich auch nur alle 3 monate einen fleischtag, wo abgepackt wird....mach das auch mittlerweile nicht mehr nach waage, sondern nur noch so phi mal daumen....finde es also auch nicht so arbeitsintensiv!
und wenn ich mal die "kosten" für diverse zusätze wie öle usw. vergleiche mit dem, was ich an tierarztkosten gespart habe - dann ist barfen für mich definitiv auch die preisgünstigste methode!!!!

WOW Mooks - da haste ja wirklich so einiges durch !
Deine Geschichte sollte echt auf BARF-Seiten abgedruckt werden - vom BARF-Belächler zum BARF-Überzeuger und dann noch diese durchschlagende Veränderung bei den Nasen ! :geschafft:

Mich bestätigt das wieder in meiner persönlichen Erfahrung: über die Ernährung lässt sich der Grossteil der Gesundheit steuern.

Klasse Mooks,ich mußte richtig schmunzeln,als ich Deinen Beitrag gelesen habe Warum?,weil es mir auch so ging.
Die Züchter von Hermann erwähnten mal was vom barfen. Ich hatte das noch niemals gehört und dachte auch so "Na klar,der Hund bekommt gutes Fleisch und Herrchen muß verhungern..." Mein Freund war überhaupt nicht begeistert von meinem Vorhaben. Bei uns isses nämlich so,daß es erst seit meiner Schwangerschaft überhaupt Fleisch bei uns zu essen gibt. Gibt zwar nur Huhn oder Pute,aber immerhin Davor war ich 10 Jahre Vegetarier und fand den Gedanken meinem Hund ROHES Fleisch in jeglicher Form zu füttern echt ekelhaft
Dann habe ich mich im Intenet über die Rohfütterung informiert und in verschiedenen Foren gelesen. Die positiven Meinungen dazu haben meine Neugierde geweckt. Hermann hatte eigentlich keine Probleme,außer ABGRUNDTIEFEKELHAFTER GASALARM. Außerdem war er grad ein halbes Jahr alt und ich überlegte sowieso wegen Futterumstellung von Welpen auf Normalfutter. Die hohen Proteinangaben der verschiedenen Futtersorten geben einem doch Grund zum Nachdenken...
Naja,ich mich schlau gemacht,ganz viel gelesen,die liebe Elke angerufen und habs dann einfach versucht. Bei uns kommt jeden Donnerstag ein Stand,der Futterfleisch für Hunde und Katzen verkauft. Das ist mein großes Glück,da ich nicht viel Möglichkeiten habe größere Mengen an Fleisch einzufrieren.
Am Anfang war ich noch bissle unsicher,aber mittlerweile gehts wie von selbst und ich bin voll zufrieden. Hermann`s Gase sind im Wind verflogen:zustimm:,er sieht schon super muskolös aus für seine 11 Monate und hat super Fell! Schmecken tuts ihm auch richtig gut,er kanns kaum erwarten,bis er endlich sein Futter bekommt.
Was mich bloß immer bissle nervt sind die Meinungen von Bekannten oder Verwanten und so. Da hört man z.B. Hunden soll man auf gar keinen Fall rohes Fleisch geben,oder es sei doch so eklig,oder davon bekommt er bestimmt Würmer und,und,und..... Sind halt so die gängigen "Empfehlungen",die Ihr auch zu Hören bekommt
Bei uns wird auf jeden Fall so weiter gefüttert,ich wurde überzeugt

[ Editiert von Frenchy am 22.05.08 0:39 ]

also bei mir is es ganz einfach: meine Barf-inspiration waren christina und elke da hab ich mir immer anregungen geholt und auch heute noch frag ich eine von beiden, wenn ich was net weiß oder mir unsicher bin