Ein wirklich lesenswerter Beitrag den sich nicht nur Bully-Freunde sondern auch Züchter und Deckrüdenbesitzer zu Gemüte führen sollen.
Zwei mir besonders wichtige Punkte greife ich heraus:
".....sorgfältigen Auswahl der Deckpartner...."
"....wohlüberlegte Verpaarungen und strenge Zuchtauflagen.."
Das wäre zu schön um wahr zu sein.
Wäre es wahr, dann bräuchte man auch keine so strengen Zuchtauflagen, denn mit einer sorgfältigen Verpaarung und dem Einsatz von Deckrüden nach Eignung und nicht danach "..ich nehme lieber den, der ist 50,- € billiger oder mit seiner Ahnentafel kann man die Welpen teurer verkaufen" wäre schon viel gewonnen hinsichtlich Gesundheit und Standardnähe.
ZitatGepostet von Grunzel @Claudi und Gudrun habt ihr eimalig gemacht!!
@ Karl dann dürfte dein Rüde -wenn alles passen auch Dissidamen decken-auch ohne FCI o. VDH Ahnentafeln?
Edit :RS
[ Editiert von Grunzel am 30.12.10 20:55 ]
Karin,
im Grunde hast Du recht - wenn alles passt!! Ich versuche dies mal knapp zu erläutern, wohlwissend, dass in der Kürze die Gefahr liegt missverstanden zu werden. Man sehe sich die Landschaft der Bully-Zucht in Deutschland mal näher an. Da sind auf der einen Seite der alleinvertretende IKFB auf der anderen Seite ein Konglomerat von nahezu unzähligen Vereinen/Verbänden. Wie soll man als Deckrüdenbesitzer da seinen Rüden verantwortlich decken lassen,
- nach welchen Kriterien gehen Hunde aus diesen Vereinen in die Zucht? - welche Aussagekraft haben die blumenreich ausgeschmückten Ahnentafeln mancher Verbände? - kann man es positiv sehen, wenn in diesen Ahnentafeln der ein oder andere Ahn´ aus renomierten FCI-Zuchten auftaucht?
Selbst ein kleiner feiner Verein, der sich hohe Anforderungen auferlegt ist gezwungen außerhalb seines Vereins-GenPool zu verpaaren. Welche Risiken geht er ein, wenn er außerhalb decken lässt. Da schließen selbst noch so umfangreiche Untersuchungsergebnisse des auserwählten Hundes nicht alle Risiken aus. Die Ahnennachweise sind doch bei den Vereinen die erst ein paar Jahre auf der Bildfläche sind, nicht nur lückenhaft sondern auch mit Vorsicht zu betrachten. Sprechhülsen wie, wir verlangen DNS - Untersuchungen und bauen eine Datenbank auf, greifen erst in frühestens 20 Jahren. Und da der eine Verein seine Datenbank hier und der andere Verein sie dort anlegt dauert es - wenn dies überhaupt möglich ist, noch so manche Hundegeneration länger. Ebenso sollte man sich darüber im klaren sein, dass eine solche Datenbank, die ja für die Ewigkeit Bestand haben soll, bei einem privatrechtlichen Unternehmen den Höhen und Tiefen des Marktes unterliegt. Ich kenne einige Firmen mit Standbein "DNS", die sich in der Zeit zwischen 2000 bis 2006 gründeten und nicht alle das Jahr 2010 überlebt haben, trotz hoher Anschubfinnazierungen von Ministerien und Wissenschaftsfördern.
Karin, euer Weg zeigt in die richtige Richtung und ich würde mir wünschen, dass sich Züchter aus den zahlreichen Vereinen euch anschließen und eure Satzung und Zuchtordnung annehmen würden. Da fallen mir vornehmlich die Züchter ein, die seriös, aber einem Verband angeschlossen sind der auch "Blauzüchter" duldet.
Ich möchte aber Deiner Frage nicht ausweichen, was das Decken von Fabio anbetrifft. Fabio hat keine ZTP abgelegt, weil ich die vom IKFB vorgegebenen ZTP-Ordnung und Durchführung einer ZTP nicht akzeptiere. Ich halte umfassende Untersuchungsergebnisse einer TÄ-UniKlinik für fundiert, neutral und in intimen Rahmen. Dies akzeptiert der IKFB nicht, da bleibt mein Hund halt unbeweibt. Hunderte Kilometer anzureisen um dann auf einer Hundewiese im Pulk mit gaffenden Neugierigen zu stehen und zuzusehen wie mein Hund abgefertigt wird, ist nicht mein Ding und dies entspricht auch nicht meinem Anspruch einer Zuchttauglichkeitsprüfung eines seriösen Vereines.